Die rechte Schulter steht meist etwas weiter vorn, wenn sich zwei gegenüberstehen. Das ist eine Schutzhaltung, die von vielen eingenommen wird, besonders wenn ein Gespräch Unangenehmes berührt oder wenn es Streitgespräche sind. Die linke Seite steht zurück, wird geschützt. Es ist die weibliche Seite. Bei Männern und Frauen.

Ich habe mal ein beliebiges Foto genommen, wo es wirklich "hoch her geht". Die rechten Schultern berühren sich beinahe, die linke steht etwas zurück.
http://polpix.sueddeutsche.com/polopoly_...0x600/image.jpg

Daher schützt der Mann die linke Seite der Frau, wenn er links von ihr geht, weil diese Seite bei der Frau besonders empfänglich ist. Knigge hat sich das einfallen lassen. Er hat das instinktiv getan oder wissend.

@Philolaos,
Wen Du dich links herum drehst, dann ist das für dich linksherum, auch wenn Du auf dem Kopf stehst. Lebewesen wie Pflanzen, Schnecken, empfinden die Welt, wir wir auch, aus ihrer subjektiven Sicht heraus. Pflanzen nehmen Licht wahr und Schwerkraft und unterscheiden oben und unten. Die meisten wirbeln links herum, dem Licht zu. Tiere haben ebenfalls einen Kopf und unterscheiden daher oben und unten. Wenn sie sich winden, dann ist diese Windung für sie immer entweder rechts rum, oder links rum. Ob wir das "Ding" in unserer Hand nun auf den Kopf stellen oder umdrehen, das spielt für das "Ding" eine untergeordnete Rolle. Der Kopf bleibt immer über dem Bauch, rechts ist rechts und links ist links.

Psychologisch interessant ist es, wenn Wissenschaftler diese Drehrichtung entgegen der Wachstumsrichtung definieren. Das bedeutet, dass die sich weigern, sich in das Wesen zu versetzen, sie nehmen eine objektive Sicht ein und stellen sich damit dem Wesen gegenüber in Opposition. Objektiv zu sehen, bedeutet auch, die subjektive Sicht zu verweigern. Darin liegt die tiefenpsychologische Problematik von Wissenschaft. Man sagt auch "objektiv gesehen" und meint eigentlich unvoreingenommen. Aber "objektiv gesehen" und unvoreingenommen, können durchaus mal zwei verschiedene Sichtweisen sein. Privat sowieso ...

"Da die Mehrzahl der Europäer Rechtshänder sind, werden Laufwege (Supermarkt, Kurzstreckenlauf im Sportstadion) meist gegen den Uhrzeigersinn angelegt. Rechtshänder machen tendenziell größere Schritte mit dem rechten Bein, und bevorzugen daher Linkskurven."
https://de.wikipedia.org/wiki/Drehrichtung#Laufwege

Du wirst kein Eisstadion finden, wo die Mehrheit nicht links herum Schlittschuh läuft. Obwohl es niemanden gibt, der das vorschreibt. Es liegt, da gehe ich sicher nicht zu weit, daran, dass die rechte Seite die aktive ist, auch bei Linkshändern wie mir.

Derwische

Das Drehritual selbst ist in vier Selams (Begrüssungen) oder Sätzen unterteilt, je mit unterschiedlichem Rhythmus. Immer zu Beginn und am Ende eines Selams bezeugt der Semazen Gottes Einheit.

Die erste Begrüssung steht für die Geburt des Menschen in die Wahrheit mit Gefühl und Verstand und repräsentiert die Existenz Gottes als Schöpfer und die Akzeptanz der Bedingungen als von Gott erschaffenes Wesen. Die zweite Begrüssung steht für das Entzücken des Menschen, in Anbetracht der Grösse und Allmächtigkeit Gottes die Herrlichkeit der Schöpfung zu sehen.

Die dritte Begrüssung steht für das entzückende Auflösen in Liebe und die Aufgabe des Verstandes für die Liebe, was vollständige Hingabe, Einheit und Entwerden des Selbst im Geliebten bedeutet. Dieser Zustand der Ekstase ist im Buddhismus als „Nirvana“ und im Islam als „Fenafillah“ bekannt.

Der höchste Grad im Islam ist der Status, der durch den Propheten Mohammed erreicht wurde, der Diener Gottes und vor- und nachzeitlich Gottes Gesandter war und ist. Ziel des Sema ist nicht die ununterbrochene Ekstase, sondern die Verwirklichung der Unterwerfung und Hingabe an Gott.

Die dritte Begrüssung (Selam) steht für die Rückkehr des Semazen als Dienender von seiner spirituellen Reise zu seinen Aufgaben, so wie der Prophet Mohammed zum spirituellen Thron aufstieg, um danach wieder zu seinen Aufgaben auf Erden zurück zu kommen.

Koran Sure 2, Vers 285:

„Der Gesandte glaubt an das, was ihm von seinem Herrn herabgesandt wurde, und ebenso die Gläubigen. Alle glauben an Allah und Seine Engel und Seine Schriften und Seine Gesandten und machen keinen Unterschied zwischen Seinen Gesandten. Und sie sprechen: Wir hören und gehorchen. Schenke uns Deine Vergebung, unser Herr! Und zu Dir ist die Heimkehr!“.

Am Ende dieser Begrüssung demonstriert der Derwisch wieder die Einheit Gottes, indem er demütig die Arme kreuzt. Anschliessend folgt eine Rezitation des Korans, insbesondere des Verses 115 aus der Sure al-Bakara:

„Und Allah ist der Westen und der Osten. Daher: Wohin ihr euch auch wendet, dort ist Allahs Angesicht. Siehe, Allah ist allumfassend und wissend“.

Die Zeremonie endet mit einem Friedensgebet für die Seelen aller Propheten und Gläubigen. Nach dem Sema kehren alle Derwische in Stille in ihre Zellen zurück, um sich der Meditation hinzugeben (tefekkiir).

(Koranverse in deutscher Übersetzung aus dem Arabischen von Max Henning – erschienen 1901, überarbeitet von Murad Wilfried Hofman 1998)

http://www.anatolienmagazin.de/?p=477

Natürlich gibt es auch im Koran eine religiöse Mystik, die sich von der weltlichen Religionslehre insofern unterscheidet, als sie universell ist. Mystik ist nicht an Konfessionen gebunden. Allerdings hat der Missbrauch im Islam heute extreme Formen angenommen und der Islam hält seine Gläubigen ebenso gefangen, wie das Christentum während des Mittelalters bis in die Neuzeit.

***
@Philolaos
Diese Spiralfeder ist eine Schraube, deren Windungssinn sprachlich als rechtsdrehend definiert ist.

Wie eben das hier auch eine rechtsdrehende Schraube ist.


Da stimmen wir überein.
Dieses Ding gibts auch linkswindend und dann ist das ein anderes Objekt. Wie ich das Kind nun taufe, es bleibt das selbe Kind.

Der Drehsinn ergibt sich erst, wenn ich eine Richtung vorgebe. Die ist bei Pflanzen gegeben.
- Pflanzen wachsen überwiegend linkswindend in Wachstumsrichtung.
- Schnecken wachsen überwiegend linkswindend in Wachstumsrichtung.
Beide, linkswindende Pflanzen und linkswindenden Schnecken drehen sich wie Derwische.
Das gilt nur,
wenn man oben da definiert, wo der Kopf ist, bei Pflanzen wo das Licht ist, bei Schnecken, wo sie hinwachsen.
Wenn ich das umdrehe, wenn also oben unten sein soll, dann wäre alles anders rum.

Nun haben Pflanzen und Tiere irgendwann im Laufe der Evolution eine Richtung entwickelt. Seit dem gibt es oben und unten, Kopf und Bauch. Solange sie als Kugeln im Wasser schwammen, kannten sie keine Orientierung, kein oben oder unten und somit auch kein rechts oder links.

Im Weltraum gibt es auch kein rechts oder links, kein oben und unten.
Ob schwarze Löcher eine Orientierung ausbilden, weiß ich nicht.

Jeder Globus, ob Stern oder Planet, beginnt irgendwann in eine Richtung zu drehen. Diese Rotation erzeugt zwei Pole. Ich habe noch keine Begründung gefunden, wie man ein oben oder unten definieren kann. Insofern sind diese magnetischen Räume orientierungslos und bilden kein rechts oder links aus. Meinem Gefühl nach, müsste Norden oben sein, aber das ist bisher noch subjektiv. Ich könnte es nicht begründen.
Klar ist jedoch, dass auf drehenden Globen vier Richtungen definiert sind. Norden, Süden. Osten (in Drehrichtung), Westen (gegen Drehrichtung), wo man nun Osten oder Westen festlegt, ist auch Ansichtssache. Aber es gibt vier Richtungen.