Künstliche Intelligenz (KI), der nützliche Idiot der Zukunft oder das Ende des Menschen?

Wer sich mal einwenig mit selbstfahrenden Autos befasst hat, der wird erkennen, dass wir noch Jahrzehnte warten müssen, bis Menschen ihr Leben einer KI-gesteuerten Maschine anvertrauen werden. KI wird ein Helfer sein, aber wir werden die Ergebnisse solcher Maschinen bei wichtigen Entscheidungen immer genau kontrollieren müssen. KI ist nicht mehr als ein nützlicher Idiot in unseren Händen. Noch ein Beispiel: Welcher Arzt würde eine KI-Diagnose, die einem Patienten eine Lebenszeit von drei Monaten zubilligt, nicht noch einmal selbst überprüfen?

Ich will das Problem nochmals konkretisieren.

"KI kann einen Roman schreiben, der sich ließt wie ein Dan Brown Roman.
KI kann aber keinen Dan Brown Roman schreiben, bevor es Dan Brown gab."

Diese Aussage zeigt logisch unwiderlegbar, dass KI nichts neues erschaffen kann. Warum? Echte Innovation ist KEINE Kombination aus Vorhandenem, sondern etwas VÖLLIG Neues. KI kann aus vorhandenem Neues kombinieren, aber das ist keine Innovation. Solches vermag nur der Mensch und zwar, weil der Mensch keine Maschine ist. Es ist im Übrigen das, was man Geist nennt. Der Mensch - zumindest einige - sind nicht nur intelligent, sie besitzen auch Geist, d.i., sie können etwas schaffen, was es vorher nicht gab. In Zukunft werden wir gezwungen sein, den Menschen als das zu sehen, was er ist, ein Mischwesen aus Tier und Geist. Geistig ist er Ebenbild des Schöpfers. Schöpferisch ist der Mensch, wenn er Neues erschafft.

Darin und nur darin ist der Mensch dem Schöpfer Ebenbild, wie im alten Testament geschildert.
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Der Mensch Ebenbild Gottes, oft zitiert, aber aus dem Zusammenhang gerissen.
In der Bibel ist es ein Langer weg vom Ebenbild Gottes zum Menschen, wie wir ihn meinen.

1.Mose 1,
26. Und GOtt sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich
sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem
Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm,
das auf Erden kreucht.

"Elohim" ist die Mehrzahlform von Eloha, das "Gott" bedeutet. Der Wortsinn von Elohim ist somit "Götter". Die alten Autoren haben auch gewollt, dass es als Plural verstanden wird; daran kann kein Zweifel sein, denn Elohim spricht sich selbst als Mehrzahl an: "Lasst uns Menschen machen ...""
[1] Hengge, Paul; Es steht in der Bibel, Verl. Wissenschaft und Politik, 1993, S. 33.

Im folgenden Vers steht der oft aus dem Zusammenhang gerissene Vers:

27. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde,
zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau[1].

Nach dieser Ebenbildlichkeit, die bei Paul Hengge auch als "Schatten" [1] S. 35 übersetzt werden könnte, folgt eine abermalige Erschaffung des Menschen, nämlich aus Erde. In Hengges Buch "Es steht in der Bibel" [1], übersetzt der Wissenschaftler das hebräische Wort "Adamah", das in der Auslegungstradition mit Erde übersetzt wird, als weiblicher Mensch. Die Endsilbe "ah" bedeutet nämlich stets eine weibliche Form. Aus "Adam" Mensch wird Adamah, Menschin oder, wie Hengge es deutet, Mutter. [1] S. 28 ff. Wir dürften hier die in allen alten Kulturen verbreitete göttliche Mutter vor uns haben. Es wäre doch sehr unwahrscheinlich, wenn sich dieser Mythos nicht in der Bibel befände. Der Mensch der ins Paradies gesetzt wird, wäre dann die Seele, deren Herkunft der göttlichen Mutter Adamah zu danken wäre. Hengges Deutung hingegen klammert sich an die aktuellen Erkenntnisse der Archäologie und der Evolutionsgeschichte und wirkt etwas konstruiert.

1.Mose 2,
7. Und GOtt der HErr machte den Menschen aus einem Erdenkloß [Adamah],
und er blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward der
Mensch eine lebendige Seele.

Was wir nun haben, ist der geistige, der schöpferische Mensch und der seelische Mensch oder die Psyche, wenn man so will. Aber damit ist die Geschichte nicht zu Ende. Dieser Mensch ist nämlich noch immer nicht der Mensch, den wir meinen. Er wird ins Paradies gesetzt und fällt einen tiefen Schlaf.

21. Da ließ GOtt der HErr einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen,
und er entschlief. Und nahm seiner Rippen eine und schloß die Stätte
zu mit Fleisch.

22. Und GOtt der HErr bauete ein Weib aus der Rippe, die er von dem
Menschen nahm, und brachte sie zu ihm.

Wie wir wissen, wurde das erste Paar aus dem Paradies vertrieben und erst hier haben wir den Menschen der "mit Schmerzen" geboren wird, der Mensch aus Fleisch und Blut.

1.Mose 3,
16. Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen,
wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären;
und dein Wille soll deinem Mann unterworfen sein, und er soll dein
Herr sein.

Die Bibel, ein mystischer Text
Der männliche und weibliche Geist-Mensch

Dass wir die biblischen Texte zumeist nicht so lesen können, wie sie geschrieben stehen, das liegt an den Übersetzungsfehlern und der Unkenntnis der mystischen Sprache, in der das alte und neue Testament geschrieben sind.

Das Weib könnte ebenso als der weibliche Anteil in jedem Menschen sein und muss nicht das Weib sein, welches dem Manne untertan sei. Die Bibel ist von vorne bis hinten Allegorie. Nichts, was dort geschrieben ist, können wir in die Alltagssprache übersetzen.

Paul Hengge [1] hat die biblischen Texte untersucht und sie im Hinblick auf die modernen Erkenntnisse der menschlichen Entwicklungsgeschichte umgedeutet. Das zeigt, wie flexibel diese Texte interpretierbar sind und es zeigt auch, dass jede Zeit das aus ihnen herausgelesen hat, was vorher hineininterpretiert wurde.

Wir nehmen die Worte: "seid fruchtbar und mehret euch"
Im Hebräischen steht da: "wa-jebâräk 'otâm 'älohîm le'mor perû û-rebû"



Diese Phrase wiederholt sich bei jedem Schöpfungsakt der Genesis. Paul Hengge [1], S. 46 übersetzt hier: "Traget Frucht, werdet groß", ebenso wäre möglich "Seid fruchtbar in der Weisheit". Er meint, für Tiere gelte hier eine andere Aufforderung als für Menschen. Da es wenig Sinn mache, Menschen, die doch über das Erkennen verfügen, den gleichen Fortpflanzungsauftrag zu erteilen, wie dem Tier. An dieser Stelle tut sich noch eine andere Möglichkeit auf, die der Mystik der Texte mehr gerecht wird.

Luther übersetzt wiefolgt:
Gen. 1,27. Und GOtt schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde GOttes schuf er ihn; und schuf sie ein Männlein und Fräulein.

Im Hebräischen steht dort aber nicht "Männlein" und "Weiblein", sondern "männlich und weiblich". Der geistige, schöpferische Mensch, das weiß jeder Astrologe, besitzt Eigenschaften des Planeten Venus, ebenso wie die des Planeten Mars und ist daher geistig ein Zwitterwesen. Damit ist nicht gemeint, dass er sexuell ein Zwitter ist, sondern er ist es in seiner charakterlichen Ausprägung. Der zuerst erschaffene und gottes-ebenbildliche Mensch ist also "männlich und weiblich".

Erst wenn wir in die Sphäre der Psyche (Paradies) und des leiblichen (äußere Welt) eintreten, ist der Mensch Frau oder Mann. "The Gentlemen" ist klar und deutlich ein Mann, der sich zu benehmen weiß und in dieser Hinsicht trägt er weibliche Züge. Die Frau, die sich zu helfen weiß, trägt männliche Züge. Sie ist nicht immer ein anlehnungsbedürftiges Wesen, das dem Manne blind folgt. Astrologisch ist die Durchsetzungskraft dem Mars zugewiesen, die schöne Seite des guten Benehmens ist eine Venus-Eigenschaft.

Der Schöpfungsbericht weist jedoch dem männlichen Prinzip die Führungsrolle in jeden Menschen zu. Insofern ist das weibliche - nicht das Weib - dem männlichen Untertan.

Die Thora und der Sohar, das Buch des Glanzes

In der Thora liegt die für das Judentum unumstrittene Deutungshoheit über die biblischen Texte. Teil der Thora ist der Sohar, das Buch des Glanzes. Darin geht der Autor Rabbi Schimon ben Jochai noch weiter in der Interpretation der Schöpfung des Menschen.

Die Ebenbildlichkeit des Menschen gibt ihm Bestand in der Welt: "Und dies ist auch die Zweiheit von Bild und Gleichnis: Bild im männlichen, Gleichnis im Weiblichen, und deshalb beginnt die Thora mit dem Buchstaben der Zweiheit (Beth, zweiter Buchstabe des hebräischen Alphabets)
...
Zwei Striche sind am [Beth] zu sehen und einer der sie verbindet. Einer für den Himmel und einer für die Erde, und der Allheilige fasst sie zusammen. Rabbi Eleasar sagt: Drei obere heilige Lichtströme sind da in eins gefasst, sind die Zusammenfassung der Thora, ..."
[2], S. 26.

Das erinnert sehr an die Kundalini-Mystik der drei Nadis, deren zwei sich entlang der Wirbelsäule hinaufwinden, die dritte in ihrer Mitte. Die zwei gewundenen Nadis, Ida- und Pingala-Nadi sind das Inbild der weiblichen und männlichen Schöpferkraft im Menschen wie im Kosmos.



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[1] Hengge, Paul; Es steht in der Bibel, Verl. Wissenschaft und Politik, 1993.
[2] Müller, Ernst (Hrsg.); Der Sohar, Das heilige Buch der Kabbala, Nach dem Urtext übertragen

Elon Musks Irrweg
Robert Cibis spricht mit Dr. Jobst Landgrebe, dem Koautor des Buches “Why Machines Will Never Rule the World” (Warum Maschinen nie die Welt beherrschen werden). Der Arzt, Mathematiker und KI-Unternehmer zieht klare, qualitative Grenzen zwischen den Menschen und den Maschinen und kann dies auch sehr gut begründen. Laut Landgrebe übersehen Technokraten wie Elon Musk, Raymond Kurzweil und Klaus Schwab wie komplex das Leben ist.